Kostenfreier ÖPNV für Senioren
Kreis Herford. Der Kreisvorstand der Senioren Union hat sich in den vergangenen Wochen thematisch mit Mobilitätsangeboten für ältere Menschen befasst. Eine Überlegung war dabei die Möglichkeit zur kostenfreien Nutzung für Menschen über 75 Jahren. Um Umsetzungsmöglichkeiten zu prüfen, sprach man den Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion, Michael Schönbeck, an. „Schon im Kommunalwahlprogramm gehörte die Förderung des ÖPNV zu den wichtigen Zielen, deshalb war ich sofort interessiert das Thema näher zu beleuchten“, berichtete Schönbeck, „Zur fachlichen Unterstützung haben wir dann mit dem Geschäftsführer der Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft (mhv) mbH, Achim Overath, Kontakt aufgenommen.“
In einem anderthalbstündigen Termin haben nun Mitglieder des Kreisvorstands der Senioren Union gemeinsam mit Achim Overath auf Einladung des CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Michael Schönbeck über künftige Mobilitätskonzepte und die Tarifstruktur diskutiert. „Wir haben zunächst unsere Ideen dargelegt,“ sagte der Kreisvorsitzende der Senioren Union, Manfred Oermann, „Kostenfreiheit ist ein Ansatz, entscheidender ist aber ein insgesamt attraktives Angebot hinsichtlich der Leistung und Kosten.“
Entsprechend stellte MHV-Geschäftsführer Achim Overath zunächst die bestehende Tarifstruktur, die Finanzierung und auch Ideen für die Zukunft dar, darunter Durchverdichtungen, kleinere Fahrzeuge und auch die Elektromobilität.
„Deutlich wurde dabei aber auch, dass ein kleinteiliges Tarifgebiet ein echter Nachteil ist, so muss ein Angebot um attraktiv zu sein über die Grenzen des MHV-Gebiets hinaus gelten und beispielsweise auch nach Bielefeld reichen.“, zog Manfred Oermann ein erstes Zwischenfazit.
„Im Rahmen des Pilotprojekts SchülerTicket Westfalen kann man sehen, wie ein attraktives Tarifkonzept aussehen muss.“, merkte Schönbeck an. Ein solcher Ansatz könnte auch für Senioren geeignet sein, zeigte sich die Runde überzeugt. Geplant ist zu prüfen, wo der ÖPNV nicht mehr eigenwirtschaftlich erbracht werden kann um dann statt eines Defizitausgleichs ein solidarisches Senioren Ticket vorzuschlagen.
„Es ist schön zu sehen, dass wir konkrete Ansätze haben die ÖPNV-Nutzung der älteren Bevölkerung zu steigern.“, fasste Oermann freudig zusammen. Man wolle diesen Themenbereich auch künftig intensiv bearbeiten. Auch Schönbeck freute sich, „Ich stehe immer gerne für einen weiteren Austausch bereit.“