Herford (Westfalen-Blatt / HK / ram). Nach der Massenschlägerei in der Steinstraße am 24. Mai wollen CDU und FDP »nicht einfach zur Tagesordnung übergehen«, wie die Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Michael Schönbeck (CDU) und Stephen Paul (FDP), betonen. »Wir sind wiederholt von Bürgern darauf angesprochen worden.«
Die Massenschlägerei vom 24. Mai in der Steinstraße sorgt für Gesprächsstoff. Michael Schönbeck (CDU, links) und Stephen Paul(MdL/FDP) wollen wissen, ob der Konflikt von rivalisierenden Großfamilien aus dem Ausland auf Herfords Straßen ausgetragen worden Beide Politiker bitten um einen Bericht im zuständigen Polizeibeirat des Kreises. Von Landrat Jürgen Müller als Leiter der Kreispolizeibehörde wollen CDU und FDP wissen, ob es sich um einen Konflikt zwischen rivalisierenden Großfamilien handelt, wie dies viele Bürger in Herford vermuten.
Außerdem wollen beide Fraktionen darüber sprechen, was gegen »Clankriminalität« vor Ort getan werden kann. Die Landesregierung fahre einen klaren »Null-Toleranz«-Kurs gegen kriminelle Machenschaften von aus dem Ausland stammenden Großfamilien – wobei aus der Kreispolizeibehörde der Hinweis kam, dass man in Herford nicht von »Clankriminalität« sprechen könne.
Nach dem erneuten Zwischenfall erklären Schönbeck und Paul: »Wir sind uns parteiübergreifend einig, dass gegen solche öffentlichen Auseinandersetzungen auf unseren Straßen oder gar organisierte Kriminalität entschieden vorgegangen werden muss«. Verbale oder gar körperliche Gewalt im öffentlichen Raum erfordere sofortiges Einschreiten. »Wir sind unseren Polizistinnen und Polizisten für Ihre gute und wichtige Arbeit sehr dankbar.«
Die wiederholten Ausschreitungen in der oberen Steinstraße seien auch ein Hinweis darauf, dass hier das soziale Gefüge nicht mehr stimme, erklärt Stephen Paul, der sich als Abgeordneter im Landtag fachlich um Fragen der Quartiers- und Stadtentwicklung kümmert. Mit der ISG Radewig und dem Verein inHERFORD gebe es engagierte Initiativen, die in der Radewig bereits vieles zum Positiven bewegt hätten.
Den Herausforderungen rund ums Steintor müsse die Stadtverwaltung mit einem Konzept und durch gezieltes Handeln begegnen. Im Zusammenwirken mehrerer Akteure könne der Niedergang gestoppt werden und das Viertel am Steintor aufblühen. Stephen Paul: »Wenn Herford eine attraktive Stadt zum Wohnen bleiben soll und die schönste Innenstadt der Region haben will, darf kein Viertel und keine Straße der Verwahrlosung preisgegeben werden.«